
Die Dreharbeiten und der Release des mit hohen Erwartungen beladenen siebten Teils des Fast and the Furious Franchises wurden am 30. November 2013 vom tragischen Tods des Day-One Mitglieds der Filme Paul Walker überschattet. Das stellte das Team und die Filmemacher vor einige Herausforderungen. Schon die Trailer zum siebten Teil haben das Kernthema des Films ausgedrückt: Familie. Natürlich, auch der siebte Teil wartet wieder mit den üblichen Aspekten des Franchises auf, dazu mehr gleich, doch die größte Herausforderung für die Crew bestand darin, ihrem langjährigen Freund Paul Walker ein Denkmal zu setzen. Und die Frage, die sich wohl jeder Zuschauer, inklusive mir, vor dem Kinobesuch gestellt hat lautet: Haben sie das geschafft? Um das schnell vorwegzunehmen:
Ja haben sie. Und zwar mit einer beeindruckenden Imposanz.
Für Neueinsteiger des Franchises hier eine kurze Beschreibung der Story des siebten Teils:
„Nachdem Dominic Toretto und sein Team den Bösewicht Owen Shaw ausgeschaltet haben, sinnt dessen Bruder Deckard nach blutiger Rache. Doch der ist nicht ihr einziges Problem. Die Bleifuß-Freunde sollen nämlich gleichzeitig – im Auftrag eines mysteriösen Agenten namens Mr. Nobody – heimtückischen Terroristen ein „Das Auge Gottes“ genanntes GPS-Programm abjagen und die Programmiererin Ramsey aus deren Händen befreien. Also klemmt sich die Crew noch einmal hinters Steuer und trotzt dabei mehrfach der Schwerkraft.“
-Quelle: Kino.de

Wie in den vorhergegangenen Teilen des Franchises lässt der Film schon zu Beginn keine Zeit sich in Ruhe auf das Kommende vorzubereiten. Die Action beginnt ab Minute 1 und endet erst kurz vor dem Abspann. Nichts Anderes war zu erwarten und nichts Anderes wollen wir sehen.
Die ersten Minuten des Films gelten der Einführung des neuen, noch böseren, Bösewichts Deckard Shaw, gespielt von keinem geringeren als Action-Veteran Jason Statham. Ich möchte diese Review so Spoiler-frei wie möglich halten, deshalb kann ich nur sagen dass Stathams Einführung absolut Gold wert ist und riesig viel Spaß macht.
Neben Jason Statham und dem Stamm-Cast sind diesmal auch noch andere Hochkaräter aus Hollywood vertreten, unter Anderem Kurt Russel, Djimon Hounsou, Lucas Black und Martial-Arts-Legende Tony Jaa. Vor allem Letzterer gibt den Kampfszenen des Films das nötige Etwas, zumal er einer der Besten seines Fachs ist.

Apropos Action. Ich persönlich halte die, vor Allem Späteren, Fast and the Furious Filme für Meilensteine des Actionfilmgenres. Nahezu nirgends wird dem Publikum derart exzessive, perfekt choreographierte und atemberaubende Action geboten wie in diesen Filmen. Und auch wenn man es nach jedem der Filme nicht mehr für möglich hält, setzen die Macher immer noch eine Schippe oben drauf. Wie sicherlich auch jeder weiß, zählt Realismus dabei nicht unbedingt zu den Nummer Eins Vorgaben. Wer also eher bodenständige Action mag, sollte vielleicht nicht in den Kino-Saal gehen, in dem Vin Diesel grade mit einem Auto in 800 Metern Höhe durch die Burj Khalifa Türme in den Vereinigten Emiraten springt. Wie auch immer, wer eine ordentliche Schlägerei zwischen The Rock und Statham, Autos die aus Flugzeugen springen und eine Predatordrohnen-Verfolgungsjagd durch L.A. sehen möchte, ist hier genau richtig. Das Alles wird noch ergänzt durch den wirklich befreienden und frischen Humor, den wunderbaren Cast (welcher nach sieben Filme wirklich wie eine Familie zusammen agiert), die extrem guten Kamerafahrten und einen guten Soundtrack. Noch größer, noch höher, noch weiter ist das Prinzip des Films, und bleibt genau damit seinen Fans treu und fesselt sicherlich auch die meisten Neueinsteiger des Genres.

Fehlt nur noch der oben erwähnte Aspekt der Familie. In den finalen Szenen des Films musste Paul Walker nach seinem tragischen Tod durch seinen Zwillingsbruder ersetzt werden, der zusätzlich noch digital etwas „paulisiert“ wurde. Wie also bringt man so einen Film zu Ende? Auch hier verrate ich nicht zu viel, aber der Abschluss des langen gemeinsamen Weges sowohl der Crew im Film als auch der „Familie“ um Vin Diesel hinter der Kamera mit Paul Walker ist schlichtweg perfekt. Untermalt mit einem wunderschönen Lied konnte selbst ich mir die ein oder andere Träne nicht verdrücken. Es gibt diesmal auch keine After-Credit-Scene, sondern die klassisch, schwarze Fast and the Furious Schrift auf weißem Grund mit den Worten „Für Paul“.
Fast and the Furious 7 wird sicher nicht Jedem gefallen, aber er bleibt dem Franchise treu, liefert alles was ein moderner Actionfilm braucht in selten gesehener Perfektion und verabschiedet sich mit einem salutierenden Plädoyer von einem seiner wichtigsten Familienmitglieder.
Hier noch das offizielle Tribut-Video zu Paul Walker (Achtung *SPOILER*: enthält Ausschnitte des emotionalen Endes des siebten Films):
Ein wirklich toller Action-Film. Genial fand ich wieder „The Rock“ 😀